Damit Ihre Disposition/ Bedarfsplanung korrekt funktioniert, nehmen Sie bitte folgende Einstellungen vor:
A. Voraussetzungen für die Disposition/ Bedarfsplanung
1. Einstellungen am Artikel:
1. Öffnen Sie die Transaktion Artikelstamm [BAS02] und wählen Sie Ihren gewünschten Artikel aus.
2. Im Tab “Allgemein” im Bereich “Einkauf” klicken Sie bitte auf “Mehr sehen” und füllen die folgenden Felder aus:

- Lieferant: Bei welchem Lieferanten soll die Ware bestellt werden?
- Lieferdauer (Tage): Wie viele Zage liegen zwischen Bestellung und Wareneingang (geplanter Liefertermin)
- Meldebestand: Bei welchem Bestand soll der Hinweis kommen, dass eine Bestellung erforderlich ist? – haben Sie unterschiedliche Läger im Einsatz, kann es zu Abweichungen an den Bedarfsmengen kommen, Sie können daher pro Lager unterschiedliche Meldebestände definieren, nutzen Sie hierzu die Transaktion: Meldebestand aktualisieren (INV07). Gleiches gilt auch für Varianten-Artikel. Die Einstellungen innerhalb der INV07 überlagern die allgemeinen Einstellungen vom Artikel (Tab Allgemein).
- Maximalbestand: Welcher Bestand darf maximal im Lager vorrätig sein?
- Mindestbestellmenge: Welche Menge muss mindestens bei dem Lieferanten abgenommen werden?
- Dispo-Art: In welchen Situationen soll der Bestellvorschlag angezeigt werden?
Die Einrichtung erfolgt in den Prüftabellen [BAS01]–> Bedarfsplanung –> Dispo-Arten (siehe Punkt 2). - Losgröße: Definition, in welchen Mengen der Artikel nachstellt werden kann. Bei der Ermittlung der Bestellmenge, wir immer ein x-faches der Losgröße vorgeschlagen. z.B. Losgröße = 6 / rechnerisch ermittelte Bestellmenge = 17 / vorgeschlagene Bestellmenge = 18
Hinweise:
- Die Daten aus Punkt 1-6 können Sie per CSV importieren.
- Das Mapping der Ausgangs- und Zielspalten würde hinsichtlich der Spalten wie folgt aussehen: Für Artikel-Nr., SKU, EAN wäre nur eine Spalte erforderlich. Diese würde die Artikelfindung steuern.
- Der Meldebestand plus die Mindestbestellmenge darf nicht größer als der Maximalbestand sein.

2. Einstellungen in den Prüftabellen
1. In den Prüftabellen [BAS01] –> Bedarfsplanung –> Dispo-Arten kann eingerichtet werden, wann ein Artikel in der Bedarfsplanung angezeigt wird und wie sich die Bestellmenge berechnen soll.
2. Mit dem grünen Button “Hinzufügen” können neue Dispo-Arten erstellt werden. Mit einem Klick auf den Stift können bereits bestehende Dispo-Artikel bearbeitet werden.
Konfigurationsempfehlung für Lagerware (Optional Ermittlung der Bestellmenge auf Maximalbestand auffüllen umstellen)

Konfigurationsempfehlung für Bestellware

3. Wenn eine neue Dispo-Art angelegt wird, vergeben Sie eine Bezeichnung. Diese Bezeichnung sollte so gewählt werden, dass Sie eindeutig ist, da über die Bezeichnung die Dispo-Art dem Artikel zugewiesen wird.
4. Entscheiden Sie nun, auf welcher Grundlage die Bestellmengen-Ermittlung erfolgen soll:
a) Bedarfsmengen aus Aufträgen ermitteln: Diese Option gilt für Artikel, die nicht im Lager geführt werden, sondern nur bei einem bereits vorliegenden Kundenauftrag beim Lieferanten geordert werden.
b) Auf Meldebestand auffüllen: Die Bestellmenge wird ermittelt, indem die Differenz zum Meldebestand ermittelt wird.
c) Auf Maximalbestand auffüllen: Die Bestellmenge wird ermittelt, indem die Differenz zum Maximalbestand ermittelt wird.
5. Abschließend müssen noch entscheiden, welche Faktoren bei der Ermittlung der Bestellmenge berücksichtigt werden sollen.
a) Zukünftige Warenbewegungen berücksichtigen: Sollen Warenbewegungen, welche noch nicht gebucht sind, aber z.B. aufgrund von Belegen vorgemerkt sind (BBS – Bestands-Bedarf-Situation) berücksichtigt werden? Dann werden diese Warenbewegung betrachtet, als ob diese schon durchgeführt wurden.
b) Mindestbestellmenge berücksichtigen: Die Bedarfsplanung würde auf die Mindestbestellmenge aufgefüllt werden.
Beispiel: Bedarf von 8 Stk. ermittelt – Mindestbestellmenge = 10 Stk.
–> Bestellmenge wird auf 10 Stk. festgesetzt.
c) Bestellungen berücksichtigen: Lieferanten-Bestellungen, welche noch nicht geliefert wurden, werden zum Bestand dazugerechnet.
Beispiel: Bestand = 5 / Meldebestand = 10 / lfd. Bestellung über 10 Stk.
–> kein Bedarf
oder:
Bestand = 5 / Meldebestand = 10 / lfd. Bestellung über 3 Stk.
–> Bestellmenge = 2 Stk. (bei der Auswahl Meldebestand auffüllen)
Achtung: Auf Belegtypebene kann eingestellt werden, ob die Belege eines Typs berücksichtigt werden sollen oder nicht.
d) Kundenaufträge berücksichtigen: Kunden-Bestellungen, welche noch nicht geliefert wurden, werden vom Bestand abgerechnet.
Beispiel: Bestand = 5 / Meldebestand = 10 / Kundenauftrag = 2 Stk.
–> Bestellmenge = 7 Stk. (bei der Auswahl Meldebestand auffüllen)
e) Einzelplanung pro Auftrag: Option für Bestellartikel, also Artikel die ausschließlich eingekauft werden, wenn ein Kundenauftrag vorliegt.
f) Bestellanforderung als Wareneingang planen: Bereits existierende Bestellanforderungen, werden wie lfd. Bestellungen berücksichtigt.
g) Meldebestand Unterschreitung prüfen: Option für Lager-Ware
–> Artikel werden für den Bestellvorschlag überprüft, wenn der Bestand unter den Meldebestand gesunken ist.
h.) Aktualisiere Einkaufsbestellung in MRP: Checkbox aktiviert eine Prüfung. Für die Artikel, die in MRP vorkommen und alle Einkaufsbestellungen mit einem Verkauf verknüpft sind, werden gelesen und die Informationen Menge, Lieferdatum und Attribute-Code verglichen. Wo die nicht gleich sind, werden aktualisiert. (Im Einkaufsbeleg)
B. Durchführung der Disposition/ Bedarfsplanung
- Die eigentliche Disposition/ Bedarfsplanung können Sie in der Transaktion Bestellanforderung [PUR06] einsehen.
- Mit einem Klick auf den Button “Planung aller Produkte” wird überprüft, welche Artikel die Kriterien erfüllen und bestellt werden müssten. Hierbei wird auch die Bestellmenge bereits ermittelt. Diese kann bei Bedarf jedoch noch angepasst werden.
- Markieren Sie nun die Artikel, welche Sie bestellen wollen und klicken Sie anschließend auf den Button “In Bestellung übernehmen“. Die Bestellungen werden in der Transaktion PUR02 erstellt.
zu beachten:
negative Bestände werden als Falschbestände angesehen werden. Somit wird ein negativer Bestand von -15 Stk. als 0 Stk. angesehen und auf der Basis der 0 Stk. die erforderliche Bestellanforderung ermittelt. Sie sollten sich daher die Artikel mit negativen Bestand einmal anschauen und die Ursache prüfen, wenn diese wirklich bestellt werden müssen, dann müssten Sie diese manuell ordern.